Mobi-Audios und Videos – Download Demo 17.01.

Demo-Aufrufe und Foderungen

 

Videos:

https://www.youtube.com/channel/UC93biP1rOJ5AXsGUw0pqB1g

https://www.youtube.com/channel/UCLxsvYo3_Pu5Xe2hPzglcHA

https://youtu.be/g6H4yq3gI2U

schulhefte

download: AUDIO-2019-01-16-22-07-14

download: AUDIO-2019-01-16-21-58-58

download: AUDIO-2019-01-16-21-51-07

download: AUDIO-2019-01-16-21-38-02

download: AUDIO-2019-01-16-21-34-10

IGdazDAFbasisbildung

Flyer

Einladung/Mobi fielsprahig 

GLV Broschüre übararbeitung_012019

Fragen, Fragen, Fragen 

ÖIF InfoFlyerIG 

Audios:

download: Respect

download: Werte

download: Vulva Revolution

download: Kurz aufs Klo

download: Deutsch

 

Freinet Gruppe Wien

https://freinetgruppewien.wordpress.com/

download: Forderungen Freinetgruppe Wien

 

apflug – aktive pflichtschullehrerInnen – unabhängige gewerkschafterInnen

http://www.apflug.at/PersonalvertreterInnen/

ÖLI-UG  Österreichische Lehrer/innen initiative

https://www.oeliug.at/
video: https://www.youtube.com/watch?v=g6H4yq3gI2U

Info Broschüre “Geistige Landesverteidigung” im Kontext von DaZ/DaF-Bildungsarbeit

Ihr lieben,

es ist soweit die Broschüre mit Info- und Begleitmaterialien

zum Workshop: “Herrschaft durch Wertesysteme.”   Wie  sich  dagegen  wehren,  dermaßen  regiert zu werden? “Geistige   Landesverteidigung”   und   ihre   Bedeutung   im Kontext von DaZ/DaF-Bildungsarbeit.

ist endlich zum download bereit 😉

GLV Broschüre übararbeitung_012019

download: IGDAZDAF_WS_Broschüre_GLV_06_2018 

Wir freuen uns über reges Interesse, vielfache Verbreitung und jede Menge Feedback zum gemeinsamen Weiterdenken…

Ladet uns ein zum gemeinsamen Weiterdenken, zu Gesprächsrunden Workshops und/oder Vorträgen mit Interessierten aus dem Bildungs- und Sozialbereich und/oder auch außerhalb. Wir wollen gemeinsam lernen, weiterdenken, reflektieren und diskutieren…

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6.3.KV-Verhandlungen diesmal mit Rückenwind!

Zieh dich warm an und sei dabei!

Kundgebung von DaZ-Lehrenden und Basisbildner_innen zum 2. Verhandlungstermin:

WANN?    Di., 6.3.2018/ um 9.30

WO?         BFI, 1030, Alfred Dallingerplatz 1 (Nähe U3 Schlachthausgasse)

 

Zum Flyer geht’ hier: flyer_A5-doppelseitig_6-3-2018

Weitere Infos siehe auch: die-online.de.tl oder hier: https://www.facebook.com/events/342072959638539/

Mit der Basisinitiative D.i.E (Deutschlehrende in der Erwachsenenbildung) organisieren DaZ-Lehrende aus dem AMS – Kontext und gemeinützigen/ privaten Bildungsträgern gemeinsam mit Basisbildner_innen zum 2. Verhandlungstermin, der im März beginnenden BABE- Kollektivvertragsverhandlungen, eine Kundgebung vor dem Haus der GPA-djp.

Wir haben die Schnauze voll weiter unter Arbeitsbedingungen zu arbeiten, die weder unserer Leistung noch unserem Engagement entsprechen. Viele haben Studienabschlüsse, mehrere Aus- und Weiterbildunge absolviert und/oder viel Unterrichtserfahrungen gesammelt und leisten einen gesellschaftlich unverzichtbaren Beitrag.
Wir fordern für uns Deutschlehrende und Basisbildner_innen endlich soziale und faire Unterrichtsbedingungen:
– Ausreichend Vor- und Nachbereitungszeit (Mindestens 2:1)
– Einstufung in die Verwendungsgruppe 5
– Keine unbezahlten oder während der Unterrichtszeit zu erledigenden administrativen Tätigkeiten
– inflationsgerechte Lohnanpassungen
– 35-Stunden-Woche bei voller Bezahlung und Personalausgleich

Wir sind stinksauer. Du auch?

600 Deutsch- und Basisbildungsunterrichtende haben innerhalb von nur 2 Wochen zentralen Forderungen unterschrieben. Wir haben diese Petition am 13.2.18 bei der BABE- Betriebsrät_innenkonferenz unseren Vertreter_innen übergeben.
Was folgte war ein Schlag ins Gesicht: Unsere Forderungen wurden einfach vom Tisch gewischt. Obwohl deren Erfüllung längst mehr als überfällig ist und viele erfahrene und kompetente Kolleg_innen bereits wegen Burnouts oder einfach desillusioniert das Berufsfeld verlassen haben, werden „unsere“ Verhandler_innen nur einen winzingen Teil dieser Forderungen in die Verhandlungen einbringen.
Einzig die uralt Forderung, wer kennt sie nicht aus der Kindheit, nach einer 35-Stunden-Woche will das kleine Verhandlungsteam einbringen. Bei dieser Forderung unterstützen wir die Gewerkschaft voll und ganz, denn die Einführung einer 35-Stundenwoche bedeutet zumindestens eine Lohnerhöhung von 8%.

Gemeinsam aktiv werden

Wie wir in den letzten Tagen bei den Kollektivverhandlungen beim SWÖ gesehen haben, bewegen sich die Arbeitgeber_innen ohne Druck von unten keinen Millimeter. Selbst kleine Zugeständnisse und minimale Verbesserungen konnten erst durch Warnstreiks durchgesetzt werden. Leider hat die Gewerkschaftsführung – ganz in sozialpartnerschaftlicher Manier – wieder weiche Knie bekommen und die Streikbereitschaft der Kolleg_innen nicht ernst genommen. Wir solidarisieren uns mit den Kolleg_innen im Gesundheits-, Pflege-, und Sozialbereich!

Organisieren wir uns, solange es noch nicht verboten ist! Einzeln haben wir keine Chance, gemeinsam schon!
Nehmen wir das Ruder selbst in die Hand, organisieren uns, denn wir hören seit Jahren, dass unsere Forderungen unrealistisch seien. Wenn dem so sei:
MACHEN WIR DAS UNREALISTISCHE REALISTISCH!

Was kannst du tun in düsteren Zeiten wie diesen?

Mach mit! Komm zu unseren Treffen! Besuch uns auf Facebook und unserer Webseite! Oder beteilige dich an den Betriebsratswahlen!
Und vor allem: Zieh dich warm an und komm mit deinen Kolleg_innen am 6.3. zur Kundgebung bei der 2. Runde der KV-Verhandlungen!
Es wird garantiert nicht langweilig!

Für eine starke gewerkschaftliche Basisbewegung!
Gemeinsam Druck machen!

Kontakt über Facebookgruppe: https://www.facebook.com/groups/153259865057674/
Homepage: die-online.de.tl

D.i.E/ Deutschlehrende in der Erwachsenenbildung in freundlicher Unterstützung der IG DaZ Basisbildung

DaZ-Onlinepetition/ KV-Verhandlungen nicht ohne uns!

Liebe KollegInnen,
bald beginnen wieder die KV-Verhandlungen, in denen über unsere zukünftigen Arbeitsbedingungen verhandelt werden.
Wir möchten dem Verhandlungsteam mitgeben, was uns dabei auf den Nägeln brennt.

Unterschreibt bitte bis 12.1- Übergabe ist am 13.2!!

Hier geht’s zur Onlinepetition: https://www.openpetition.eu/at/petition/unterzeichner/babe-kollektivverhandlungen-diesmal-nicht-ohne-uns

Hier die handschriftliche Variante, die sich auch gut eignet in euren Betrieben Unterschriften zu sammeln (einfach ausdrucken, unterschreiben, einscannen oder ein Foto machen und an diese Emailadresse schicken: agpetition@lists.riseup.net ):

http://die-online.de.tl/Petition.htm

D.i.E Versammlung

Einladung zur DİE VERSAMMLUNG am 27.1.2018

Unsere KV-Verhandlungen?

KV-Verhandlungen nicht ohne Basis! Nicht ohne uns!

Samstag 27.1.2018/ 11:00 – 15:00 Uhr/ Aurora Bennoplatz 6 1080 Wien

Die BABE KV Verhandlungen, die einen beachtlichen Teil von uns betreffen, starten im März,  die anderen KV-Verhandlungen, denen wir in unseren Arbeitsverhältnissen unterliegen, folgen.

 

Unsere Forderungen , auf die wir uns bislang geeinigt haben:

Einstufung in Verwendungsgruppe 5 statt 4a

1 Stunde Vor-und Nachbereitung pro 2 Unterrichtseinheiten!

Adminarbeiten sind nicht Vor-und Nachbereitung!

                                                                                                        Sind das alle?

Wie können wir sie durchsetzen?

Organisieren wir uns! Stärken wir unsere Verhandlungsmacht!

Vorbereitet haben wir, (der Sprecher*innenrat):

einen İn-put zum Thema Organizing

einen Filminput über Organisierung von Kolleg*innen in Deutschland

einen Film zur Organisierung gegen die vom ÖIF diktierten Wertekurse

Bringt Lust auf Arbeitsgruppen, Diskussionen und Widerständigkeit mit!

                                                                                                        Planen wir Aktionen!

Zur DIE-Onlinepetition geht’s hier: http://die-online.de.tl/Petition.htm

Bitte bis zum 10.2.2018 unterzeichnen

Bildungsprogramm Stellungnahme von DaZ-Lehrenden und Forschenden

Stellungnahme von Forschenden und Lehrenden des Bereichs Deutsch als Zweitsprache der Universitäten Graz, Innsbruck, Salzburg und Wien zum Bildungsprogramm 2017 bis 2022 der österreichischen Bundesregierung.

Das Bildungsprogramm der neuen Bundesregierung ist aus sprachdidaktischer und
pädagogischer Sicht in vielen Punkten ein Rückschritt und mit dem aktuellen Stand
internationaler Forschung unvereinbar. Es steht im Widerspruch zu wissenschaftlich
abgesicherten Vorschlägen für eine erfolgreiche Gestaltung von Bildung in einer
Migrationsgesellschaft wie jener Österreichs. Als Forschende und Lehrende vornehmlich des
Bereichs Deutsch als Zweitsprache beschäftigen wir uns seit langem mit den Aufgaben,
Herausforderungen und Potentialen schulischer Bildung unter migrationsgesellschaftlichen
Bedingungen. Wir stellen vor dem Hintergrund unserer Expertise zum Bildungsprogramm der
neuen Regierung Folgendes fest:

weiterlesen: SN von Forschenden und lehrenden Bildungsprogramm

Deutschförderklassen – Segregation nicht schönreden

Ein offener Brief vom Netzwerk SprachenRechte

Sehr geehrter Herr Bundesminister Faßmann!

Sie haben Ihr neues Programm, Kinder mit „unzureichenden Kenntnissen der
Unterrichtssprache“ für mehrere Semester in separaten „Deutschförderklassen“ zu unterrichten,
als ein der Integration dienendes Programm bezeichnet, da die Kinder ja in der Volksschule nur
15, in der Sekundarstufe I nur 20 Stunden separat unterrichtet werden.
Das Netzwerk SprachenRechte hält dieses Programm entgegen Ihren Worten für diskriminierend
und segregierend.

weiterlesen: 2018-01-25_Offener Brief_Deutschförderklassen _ Segregation nicht schönreden

“Bezahlt uns endlich fairer, sonst habt ihr keine Lehrer_innen”

Aktion der Kolleg_innen aus Deutschland (Aktionsbündnis Deutsch als Fremdsprache Hannover) vom September 2017: https://www.youtube.com/watch?v=HA-YSsHUi6E&feature=youtu.be

Das Bündnis DaF/DaZ-Lehrkräfte fordert eine 1,56-Faktorisierung, was bedeutet, dass einer vollen Stelle mit 39 Stunden pro Woche 25 UE entsprechen.

“Alles andere ist für Vor- und Nachbereitung. Auch die GEW geht in ihrer Rechentabelle zum Mindestlohn in der Weiterbildung von 25 UE und 38 Stunden pro Woche aus. Wir, die DaFZ-ler, werden nur dann unsere Lage verbessern, wenn sich mehr Kolleg*innen im Bündnis engagieren: https://www.dafdaz-lehrkraefte.de/mitmachen/
Eine Stelle, wo die Schulleitung dazu auffordert, die Vor- und Nachbereitung im Unterricht zu erledigen, und 40 UE pro Woche zu schuften ist sofort abzulehnen und dem Bündnis zu melden: info@dafdaz-lehrkraefte.de.
Wir infornieren dann die Gewerkschaften und das Bamf, Am 10. Januar haben wir einen Termin beim Bamf. Natürlich werden wir auch dies thematisieren.”

Mehr Infos: https://www.dafdaz-lehrkraefte.de/mitmachen/

Franz Kafka lässt grüßen (Teil2)

Einige Tage später versuche ich abermals mein Glück und rufe wieder beim ÖIF an. Ich erreiche die
stellvertretende Leiterin des Teams „Werte“. Sie ist freundlich und hilfsbereit. Als ich sie frage, was
denn genau die „Werte der Rechts- und Gesellschaftsordnung“ laut Integrationsgesetz seien,
antwortet sie: “Gute Frage! Damit werden wohl die 9 Module auf der Homepage vom ÖIF gemeint
sein.“
Sie sei nur Koordinatorin der Wertekurse, mehr könne sie mir nicht sagen. Aber die Rechtsabteilung
werde mir sicher Auskunft geben.
Als ich frage, welche Qualifikationen erforderlich seien, um in den 8-stündigen Werte- und
Orientierungskursen zu unterrichten, verweist sie mich auf die Personalabteilung.
Für alle anderen Fragen solle ich mich an den Bereichsleiter der Wertekurse wenden. Sie gibt mir
seinen Namen und die Telefonnummer.
Ich suche auf der Homepage des ÖIF die 9 Module, finde sie aber nicht.
Leider erreiche ich nicht den Herrn Bereichsleiter selbst, sondern seine Sekretärin. Die etwas
schroffe Dame erklärt mir, ihr Chef sei in einer Besprechung und werde mich am Nachmittag
zurückrufen. Ich warte vergeblich.
Also rufe ich am nächsten Tag die Teamleiterin des Teams „Werte“ an, die inzwischen von ihrem
Urlaub zurückgekommen ist (s. voriger Beitrag zum Blog). Sie verweist mich gleich, ohne eine
Antwort auf meine Frage zu riskieren, auf den Herrn Bereichsleiter, ihren Chef. Sie werde mein
Anliegen weiterleiten und ihr Vorgesetzter werde mich gerne zurückrufen.
Aber er ist anscheinend sehr beschäftigt und tut dies wieder nicht.
Also probiere ich am darauf folgenden Tag aufs Neue ihn zu erreichen.
Diesmal spreche ich mit einem Herrn, allerdings nicht mit dem Bereichsleiter, sondern mit einem
„einfachen“ Mitarbeiter des Teams Werte. Er wirkt sehr selbstsicher und jovial.
Wieder frage ich, was denn mit den Werten der Rechts- und Gesellschaftsordnung gemeint sei.
„Das sind die Werte, die der Gesetzgeber vorschreibt“, sagt der Herr bestimmt. „Aber was ist das
genau?“
„Naja, allgemeine Werte eben, die Säkularisation (er stockt, verhaspelt sich, ist anscheinend
unsicher, ob das das richtige Wort ist) der Gesellschaft, die Gleichberechtigung von Mann und Frau,
dass alle Menschen, egal welcher Rasse (sic!) oder Religion sie angehören, gleichberechtigt sind
usw.“
„Aber woher wissen die Menschen, dass das alles gemeint ist, wenn sie die „Integrationserklärung“
unterschreiben?
„Sie werden von uns aufgeklärt und erhalten bei der Orientierungsberatung Informationsmaterial in
verschiedenen Sprachen, Arabisch, Farsi usw., damit sie das gleich internalisieren können.“*
„Und das geht? Das sind ja ganz umfassende, komplexe, philosophische, juridische … Fragen. Ich
verstehe das nicht.“
„Die Leute müssen ja auch einen 8-stündigen Wertekurs besuchen. Da hören sie das dann alles noch
einmal. Sie müssen sich keine Sorgen machen!“Da kommt mir folgender Gedanke:
Vielleicht meint der Herr, ich sei eine besorgte Bürgerin, die befürchtet, Flüchtlinge könnten vom
ÖIF nicht genug zum Thema „Werte“ lernen…
„Aber sind denn nicht 8 Stunden auch zu wenig?“
„Ich habe selbst so einen Kurs besucht und ich kann Ihnen sagen, das funktioniert! Natürlich
können wir den Leuten in der Zeit nicht alles beibringen, Tiefenpsychologie (sic!) und Recht und
so, aber es gibt ja mehrere Integrationsmaßnahmen. “
„Wie wird denn überprüft, ob die Leute auch wirklich wissen, was sie im Kurs gelernt haben?“
„Gute Frage! Wie gesagt: Das ist ja nicht die einzige Integrationsmaßnahme. Die Leute können sich
ja auch freiwillig engagieren.“
„Wo denn?“
Der Herr verweist auf die Homepage vom ÖIF und sagt, das Ganze sei so ähnlich organisiert wie
der Zivildienst.
„Welche Qualifikationen muss man denn eigentlich haben, um in solchen Wertekursen zu
unterrichten?“
Ich merke, dass mein Gesprächspartner ungeduldig wird.
„Das sind Personen mit mehrjähriger Trainingserfahrung, vor allem im Fremdsprachenbereich.
Sagen Sie, arbeiten Sie für eine Organisation?“ fragt mich der Herr misstrauisch.
„Nein, ich kenne viele geflüchtete Menschen und interessiere mich deshalb für die Thematik.
Wer bildet eigentlich die TrainerInnen der Wertekurse aus?“
„Der ÖIF selber, wir sind der einzige Anbieter von Wertekursen in Österreich“, sagt der Herr stolz.
Jetzt können Sie mir noch eine Frage stellen, denn dann ist meine Dienstzeit vorbei.“
Es ist ca. 15.28.
„Sagen Sie, es gibt ja Sanktionen, bei Nichterfüllung der Integrationsmaßnahmen. Wer entscheidet
eigentlich darüber und was sind die Kriterien?“
„Das liegt nicht im Bereich des ÖIF. Er dokumentiert nur und leitet alles weiter an die Behörde.“
„Und welche Behörde ist das?“
„Das Sozialamt natürlich! Und jetzt ist es 15.30. Meine Dienstzeit ist um. Ich wünsche Ihnen ein
schönes Wochenende.“
„Das wünsche ich Ihnen auch. Auf Wiederhören!“
Mit dem Herrn Bereichsleiter habe ich noch immer nicht gesprochen.
*Zur Orientierungsberatung des ÖIF empfehle ich folgenden Artikel:
https://www.sosmitmensch.at/site/home/article/871.html

25.07.2017

Franz Kafka lässt grüßen (Teil I)- Im Labyrinth des ÖIF

Vorige Woche lese ich in einem Informationsblatt, das ich auf der Homepage vom ÖIF gefunden
habe, dass Asyl‐ und subsidiär Schutzberechtigte (ab dem vollendeten 15. Lebensjahr, denen der
Status nach dem 31.12.2014 zuerkannt wurde) eine Integrationserklärung unterschreiben müssen.
Damit verpflichten sie sich, „zum einen, die grundlegenden Werte der Rechts‐ und
Gesellschaftsordnung einzuhalten und zum anderen, dass sie der gesetzlichen Pflicht nachkommen,
an den angebotenen Deutsch‐ und Wertekursmaßnahmen teilzunehmen, mitzuwirken und diese
abzuschließen.“
Ich rufe spontan beim ÖIF an, weil es da ein paar Dinge gibt, die ich nicht verstehe.
Ich frage die Dame, was denn die „grundlegenden Werte der Rechts‐ und Gesellschaftsordnung“
seien. Sie sagt, darüber könne sie mir keine Auskunft geben, weil für diese Formulierung das
Ministerium zuständig sei. Ich solle mich ans Integrationsministerium wenden.
„Aber bei Ihnen unterschreiben die Menschen doch diese Erklärung. Wo genau passiert das denn?“,
frage ich.
„Bei der Orientierungsberatung. Die Menschen kommen in eines der Integrationszentren des ÖIF.
Dort werden sie beraten, welchen Sprachkurs sie besuchen sollen usw.“
„Aber wie geht das? Können das Ihre KollegInnen bei der Orientierungsberatung?“
„Nein, aber die schicken die Leute weiter zum Team Sprache, die machen die Sprachberatung.“
„Aha und – um auf meine Frage eingangs zurück zu kommen ‐ können mir Ihre KollegInnen von
der Orientierungsberatung sagen, was mit den „grundlegenden Werten der Rechts‐ und
Gesellschaftsordnung“ gemeint ist?“ „Naja, ich weiß nicht, ob die jetzt abheben, weil die sind
gerade so mit den Beratungen beschäftigt. Ich verbinde Sie mit dem Team Werte.
Ich werde mit einer Mitarbeiterin des Team Werte verbunden.
„Guten Tag, ich habe eine Frage. Können Sie mir bitte sagen, was die „grundlegenden Werte der
Rechts‐ und Gesellschaftsordnung“ sind?
„Naja, das sind z.B. das Sozialversicherungssystem, die Gleichberechtigung von Mann und Frau,
dass alle Menschen in Österreich die gleichen Rechte haben, die Demokratie …“
„Danke, wie lange dauern eigentlich diese Wertekurse?“
„8 Stunden“
„Und das alles kann man in 8 Stunden lernen? Das sind ja zum Teil philosophische, ethische,
juristische Fragen, die sehr komplex sind“.
„Naja, es gibt Dolmetscher.“
„Wer unterrichtet überhaupt in diesen Kursen? Was muss man dazu können?“ „Da muss man eine
Ausbildung machen.“
„Wo denn?“
„Bei einem externen Anbieter.“
„Und welcher ist das?“
„Bitte fragen Sie das meine Teamleiterin.“
„Wie lange dauert denn die Ausbildung?“
„Sie ist mehrwöchig. Fragen Sie bitte meine Teamleiterin.“„Ich habe gelesen, dass es Sanktionen gibt, wenn jemand nicht „mitwirkt“ oder die
Integrationsmaßnahmen nicht abschließt. Was heißt denn das und wer entscheidet das?“
„Naja, ich vermute die vom Magistrat. Aber fragen Sie meine Teamleiterin. Wenn Sie mir Ihre
Telefonnummer geben …“
„Ich bin in der nächsten Zeit schwer zu erreichen, geben Sie mir bitte die Durchwahl Ihrer
Teamleiterin.“
„Sie ist jetzt in einer Besprechung, aber am Montag ist sie wieder erreichbar.“
Immerhin habe ich erfahren, dass (ich hoffe, es stimmt) AsylwerberInnen und subsidiär
Schutzberechtigte, die seit Dezember 2014 eine Deutschprüfung geschafft haben, diese nicht ganz
wiederholen, sondern nur einen Werteteil nachmachen müssen. Woraus der genau besteht, weiß ich
leider nicht.
In Zukunft sollen die Werte lt. Auskunft einer der Damen vom ÖIF sowohl in den Deutschkursen,
als auch in den 8‐stündigen Kursen vermittelt werden.
Montag
Ich rufe unter der Nummer an, die mir ein paar Tage vorher gegeben worden war, weil viele meiner
Fragen noch immer offen sind.
Es hebt nicht die genannte Dame, sondern wieder eine einfache Mitarbeiterin des ÖIF ab und erklärt
mir, dass die Teamleiterin diese Woche auf Urlaub und deren Stellvertreterin erst wieder am
Mittwoch zu erreichen sei.
Auf meine Frage, was denn genau die „grundlegenden Werte der Rechts‐ und
Gesellschaftsordnung“ seien und wie man die in 8 Stunden lernen bzw. lehren könne, konnte auch
sie mir keine Antwort geben.
Auf meine Frage, womit denn die über 50 (!) auf der ÖIF‐Homepage aufgelisteten MitarbeiterInnen
des Teams Werte beschäftigt seien, antwortet sie: „mit administrativen Aufgaben“.
Fortsetzung folgt.

(ein_e DaZ-Lehrende_r)/ 7.10.2017

Falls ihr inspiriert worden seid: Kontakte: Team Werte ÖIF

Seminar ARBEITSRECHT für Deutschlehrende-“Arbeitsbedingungen sind doch gesetzlich geregelt, aber warum spüre ich das nicht?”

Viele Dinge sind rechtlich geregelt, allerdings wird dieses Recht nicht umgesetzt oder schlicht ignoriert. Wie wollen und können das ändern! Bitte ladet KollegInnen ein, zum Informieren, Vernetzen und Selbstermächtigen!

Wo: Österreichischer Gewerkschaftsbund, 1020 Wien, Johann Böhm Platz 1/ Raum: Marie Tusch
Wann: 11.1.18./ 18:00 Uhr – ca. 20:00 Uhr

Liebe KollegInnen der Bildungsbrache!
Speziell für den Bereich der Deutschlehrenden möchten wir euch zu einem Vortrags- und Diskussionsabend, zum Thema “Arbeitsrecht – gesetzliche Regelungen” einladen!

Als ArbeitnehmerIn ist es wichtig seine Rechte zu kennen, doch wie kann ich mich im Arbeitsrecht zurecht finden?
Wo finde ich Regelungen, die auf mich als ArbeitnehmerIn der Bildungsbrache zutreffen?
Wie kommen solche Regelungen zustande? Wozu ist ein Betriebsrat wichtig?
Warum gibt es gesetzliche und freiwillige Arbeitnehmerinteressensvertretungen?
Wer sind die gesetzlichen und freiwilligen ArbeitnehmervertreterInnen?
Wer verhandelt den Kollektivvertrag?

Auf all diese Fragen wollen wir am 11.01.2018 durch einen Vortrag von Kristina Schwartling, Regionalsekretärin der GPA-djp Region Wien und betreuende Wirtschaftsbereichssekretärin des WB 16 Wien mit anschließender Diskussion eine Antwort finden!

Wo: Österreichischer Gewerkschaftsbund, 1020 Wien, Johann Böhm Platz 1/ Raum: Marie Tusch
Wann: 18:00 Uhr – ca. 20:00 Uhr

Wir bitten aus organisatorischen Gründen um Anmeldung bis 20.12.2017 unter katharina.pirkfellner@gpa-djp.at. Aufgrund einer begrenzten Anmeldezahl bitten wir um rasche Anmeldung.

Hat der ÖIF Angst vor Deutschlehrenden? – Stellungnahme der IG

Am 20.10.17 organisierte der Österreichische Integrationsfonds ein so genanntes Wertesymposium. Vor dem Gebäude organisierte die IG DaZDaFBasisbildung eine Kundgebung um gegen die inhaltliche Einflussnahme des ÖIF auf den Deutschunterricht öffentlich Stellung zu beziehen. Darüber hinaus ging es für die protestierenden Deutschlehrenden um eine Kritik am Versuch des ÖIF, sich eine Deutungshoheit darüber anzueignen, was denn überhaupt sog. “österreichische Werte” seien, denen sich hier lebende Menschen zu unterwerfen hätten.
Auf dem “Wertesymposium” selbst wurde eine kritische Auseinandersetzung mit Inhalten und Format der Veranstaltung strikt unterbunden. Fragen und Anmerkungen aus dem Publikum wurden nicht zugelassen. Sich dennoch kritisch zu Wort meldende Kolleginnen wurden des Raumes verwiesen und die Polizei wurde herbeigerufen, wodurch der Ablauf des Symposiums für ca. 45 Minuten verzögert wurde.
Vom Veranstalter gerufen, um wieder „Ruhe und Ordnung“ herzustellen, um das als reine „Top- down“- Veranstaltung zur Weitergabe von vollendeteten Tatsachen ohne Möglichkeit zur Teilhabe der betroffenen Lehrenden angelegte Veranstaltungsformat in autoritärer Manier fortsetzen zu können.

Ein Handzeichen aus dem Publikum. Keine Reaktion. Die Hand beginnt unruhig zu werden. Wieder keine Reaktion. Nun meldete sich eine Stimme zu Wort: „Was hat Mülltrennung bitte mit der Verfassung zu tun? Können sie mir das erklären?“. Rechtsphilosoph Christian Stadler von der Uni Wien, der gerade doziert hatte, dass es ja bei den im künftigen Deutschunterricht zu vermittelnden Werten ja nur um Prinzipien der österreichischen Verfassung gehe, wurde per Zwischenruf darauf hingewiesen, dass es auch in europäischen Staaten unterschiedliche Systeme der Mülltrennung gibt und wie man daher behaupten könne, dass Mülltrennung ein einheitlicher europäischer Wert sei?
Disziplinierung – ein zentrales Anliegen des ÖIF, denn das Einhalten bestimmter Werte, in diesem Falle wohl Anstands- und Verhaltensregeln, gilt auch für lautstarke Meinungsäußerungen von Deutsch unterrichtenden Kolleg_innen. Allerdings werden wir Deutschlehrenden im Unterschied zu unseren Teilnehmer*innen bezüglich der Einhaltung dieser Werte nicht abgeprüft und laufen daher (noch nicht) Gefahr ausgebürgert zu werden. Meinungsfreiheit und Demokratie, vom ÖIF als höchstes Gut „europäischer Zivilisation“ hoch abgefeiert, gilt aber dann interessanter Weise nicht für alle, schon gar nicht für jene, die es wagen, ÖIF – kritische Äußerungen an den Tag zu legen. Soviel dazu.

Aufschlüsse darüber, auf welcher “Wertebasis” sich die selbsternannten Vermittler*innen angeblich in Österreich gesellschaftlich richtiger und anerkannter Werte bewegen, liefert u.a. ein Blick auf die Liste der geladenen Referent_innen bzw. wird durch folgendes Zitat verdeutlicht:
“Willst du morgen herrschen, musst du heute Begriffe klären. Du musst die Begriffe selbst festlegen, denn das ist die höchste Form der Herrschaft, dass du den Anderen sagst, was sie denken sollen, indem du ihnen die Begriffe definierst, die sie im Kopf haben. Das ist HERRSCHAFT DURCH WERTESYSTEME” 1 (Christian Stadler).

Darunter u.a. Dr. in Karin Kneissl, ihres Zeichens “Nahostexpertin”, auch bekannt durch ihre Auftritte bei FPÖ – Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer (https://www.youtube.com/watch?v=GqWajzJb9CQ) . Kneissl breitet sich in Interviews auf der rechtsextremen und FPÖ-nahen Medienplattform “Unzensuriert” über angebliche Terrorgefahren in Österreich aus und liefert mit Warnungen vorangeblich “unermesslichen” Zahlen künftiger Migrant_innen aus afrikanischen Ländern inhaltliche Vorlagen für rassistische Hetzartikel. Berührungsängste gegenüber einem bekanntermaßen rechtsextremen Medienformat? Fehlanzeige!
Am Symposium präsentierte sie Fotos aus der Zeit zwischen den späten 60ern und Anfang der 80er Jahre aus Afghanistan und trauerte sichtlich darum, als Europäerin heute nicht mehr mit legerem Strandkleid bekleidet durch Afghanistan radeln zu können. Dann erschien ein weiteres Foto aus dem Jahre 2015, darauf zu sehen waren verschleierte Frauen, die irgendwo in der Wüste picknickten. Kein Wort über die Zeit dazwischen. Kein Wort darüber, dass der Krieg eine Gesellschaft „in die Steinzeit“ zurückgebombt hat. Kein Wort über die imperiale
Mittäter_innenschaft. Sie scheute nicht davor zurück, sich verschwörungstheoretischer Untergangszenarien zu bedienen, als sie begann davon zu sprechen, dass „junge, gewaltbereite Männer sich auf den Weg nach Europa machen“.
Kneissl scheint neuerdings auch Sprachexpertin zu sein – ihrer Aussage zufolge gäbe es im Arabischen nämlich kein Futur. Da hat jemand im Sprachunterricht wohl nicht aufgepasst, denn im Arabischen gibt es ein Wort (sawfa/‫)سوف‬, das ausschließlich für die Bildung des Futur I sowie des Futur II verwendet wird. Dieses Wort bzw. dieser Partikel wird vor das flektierte Präsensverb gestellt und bildet in dieser Konstruktion eindeutig das Futur. Das Futur II wird mittels dieses Partikels sowie dem Hilfsverb sein und dem flektierten Präsens gebildet. Beispiele: Futur I: ‫سوف‬
‫اكتب‬ Ich werde schreiben. Futur II: ‫رأيته‬ ‫يكون‬ ‫سوف‬ Ich werde ihn gesehen haben.
Dieses vermeintlich fehlende Futur hat Kneissl dann für die wenig zukunftsorienterte, gott- und schicksalsergebene Mentalität arabischer Menschen verantwortlich gemacht. Eine den Prinzipien wissenschaftlicher Redlichkeit verpflichtete Argumentationslinie sieht anders aus.

Als erster Keynotes – Redner sprach der Rechtsphilosoph Christian Stadler von der Uni Wien. Selbst bekennt er sich nach eigenen Worten als glühender Paneuropäer. Zusätzlich noch ein Militärstratege, der nun unter Kurz in den Expert_innenrat für Integration geholt wurde. Stadler wurde als Redner zum Thema „Bedeutung der Wertevermittlung“ eingeladen. Es handelt sich um jenen Mann, der im Jahr 2011 2 im Auftrag des Integrationsstaatssekretariats zur Ausarbeitung des Themas „Rechtsstaatlichkeit und Werte“ beauftragt worden war, zu erforschen „was denn österreichische Werte seien“ 3 . Das Produkt davon war die Rot-Weiß-Rot- Fibel, die auch als Grundlage für die Veränderungen im Staatsbürgerschaftsgesetz (2013) herangezogen wurde. Der Staatsbürgerschaftstest wurde auf Basis der erstellten Fibel um verfassungsrechtliche Prinzipien ergänzt, dazu „Erläuterungen zu den jeweilig geltenden Werten“. Stadler spricht davon die Grundlagen der österreichischen Verfassung als „Wertegrundlage“ zu nehmen, obwohl die österreichische Verfassung keinen Grundwertekatalog, wie in anderen Staaten existierend, beinhaltet. Interessanterweise gibt es nicht einmal für Herkunftsösterreicher_innen ein Regelfach um diese Inhalte ausreichend zu bearbeiten. Nicht nur müssen Migrant_innen und Menschen mit Fluchterfahrung Wertekurse belegen; erwartet wird von sogenannten Drittstaatsangehörigen nun auch, im Rahmen der Integrationsvereinbarung Werteprüfungen abzulegen, die an ihren
Aufenthaltsstatus gebunden sind.

Stadler fände es nach eigenen Aussagen (Vortrag zu Polemologie an der ÖMZ (Österreichische Militärische Zeitschrift) – Strategiekonferenz) fein „wenn Europa mal den politischen Zweck äußern würde, die europäische Peripherie zu stabilisieren und den so genannten Feuergürtel, der sich um Europa aufgetan hat, abzudämpfen. (..) Wir wollen’s einfach wieder schön ruhig haben. Daher müssen wir diesen Ring befrieden.“ Weiters äußert er sich zum Begriff „Fluchtursachenbekämpfung“ folgendermaßen: „das kann alles sein, das kann auch eine große
Attacke sein – auch das ist eine Fluchtursachenbekämpfung“.

1
https://www.youtube.com/watch?v=JH1va7SgTAE (Stadler auf der ÖMZ-Strategiekonferenz), [Zugriff am
23.10.2017]

2
http://diepresse.com/home/innenpolitik/675591/Integration_Role-Models-sollen-Schueler-motivieren [Zugriff am
23.10.17
3
http://derstandard.at/1363711412017/Der-Mann-der-Zuwanderern-Oesterreichs-Werte-erklaert [Zugriff am 23.10.17]Stellungnahme der IG DaZDaFBasisbildung
Wien, 23.10.2017