24.11.17: ÖDAF-Kurztagung zum Thema Werte
http://www.oedaf.at/site/home/veranstaltungen/calendar/34.html
Ein Schritt vor, zwei zurück?
Monatlicher DaZ-Stammtisch/ Projekt “Integration ab Tag 1”
KollegInnen, die bei dem Projekt “Integration ab Tag 1” arbeiten, organisieren ab sofort einen monatlichen Stammtisch um bessere Vernetzung und Austausch, der im Projekt arbeitenden KursleiterInnen, zu ermöglichen.
Nächster Stammtisch zum Schwerpunkt “Arbeitsbedingungen” findet am Mi., den 8.11 ab 17.30 im Cafe Nazim Hikmet (1070, Schottenfeldgasse) statt.
ÖDAF-Kurztagung zum Thema Werte
Title: ÖDAF-Kurztagung zum Thema Werte
Location: Uni Wien, Aula am Campus Altes AKH, Hof 1.11
Link out: Click here
Description: ÖDaF-Kurztagung zum Thema: “Wie wert-voll ist Wertevermittlung als Integrationsmaßnahme? Kritische Perspektiven.
Programm: http://www.oedaf.at/site/unterrichtfortbildung/tagungenveranstaltungen/kurztagung2016/workshop/238.html
Start Time: 14:00
Date: 2017-11-24
End Time: 18:30
Medienberichte zum DaZ-Protest beim ÖIF-Wertesymposium am 20.10.17
Hat der ÖIF Angst vor Deutschlehrenden? – Stellungnahme der IG
Am 20.10.17 organisierte der Österreichische Integrationsfonds ein so genanntes Wertesymposium. Vor dem Gebäude organisierte die IG DaZDaFBasisbildung eine Kundgebung um gegen die inhaltliche Einflussnahme des ÖIF auf den Deutschunterricht öffentlich Stellung zu beziehen. Darüber hinaus ging es für die protestierenden Deutschlehrenden um eine Kritik am Versuch des ÖIF, sich eine Deutungshoheit darüber anzueignen, was denn überhaupt sog. “österreichische Werte” seien, denen sich hier lebende Menschen zu unterwerfen hätten.
Auf dem “Wertesymposium” selbst wurde eine kritische Auseinandersetzung mit Inhalten und Format der Veranstaltung strikt unterbunden. Fragen und Anmerkungen aus dem Publikum wurden nicht zugelassen. Sich dennoch kritisch zu Wort meldende Kolleginnen wurden des Raumes verwiesen und die Polizei wurde herbeigerufen, wodurch der Ablauf des Symposiums für ca. 45 Minuten verzögert wurde.
Vom Veranstalter gerufen, um wieder „Ruhe und Ordnung“ herzustellen, um das als reine „Top- down“- Veranstaltung zur Weitergabe von vollendeteten Tatsachen ohne Möglichkeit zur Teilhabe der betroffenen Lehrenden angelegte Veranstaltungsformat in autoritärer Manier fortsetzen zu können.
Ein Handzeichen aus dem Publikum. Keine Reaktion. Die Hand beginnt unruhig zu werden. Wieder keine Reaktion. Nun meldete sich eine Stimme zu Wort: „Was hat Mülltrennung bitte mit der Verfassung zu tun? Können sie mir das erklären?“. Rechtsphilosoph Christian Stadler von der Uni Wien, der gerade doziert hatte, dass es ja bei den im künftigen Deutschunterricht zu vermittelnden Werten ja nur um Prinzipien der österreichischen Verfassung gehe, wurde per Zwischenruf darauf hingewiesen, dass es auch in europäischen Staaten unterschiedliche Systeme der Mülltrennung gibt und wie man daher behaupten könne, dass Mülltrennung ein einheitlicher europäischer Wert sei?
Disziplinierung – ein zentrales Anliegen des ÖIF, denn das Einhalten bestimmter Werte, in diesem Falle wohl Anstands- und Verhaltensregeln, gilt auch für lautstarke Meinungsäußerungen von Deutsch unterrichtenden Kolleg_innen. Allerdings werden wir Deutschlehrenden im Unterschied zu unseren Teilnehmer*innen bezüglich der Einhaltung dieser Werte nicht abgeprüft und laufen daher (noch nicht) Gefahr ausgebürgert zu werden. Meinungsfreiheit und Demokratie, vom ÖIF als höchstes Gut „europäischer Zivilisation“ hoch abgefeiert, gilt aber dann interessanter Weise nicht für alle, schon gar nicht für jene, die es wagen, ÖIF – kritische Äußerungen an den Tag zu legen. Soviel dazu.
Aufschlüsse darüber, auf welcher “Wertebasis” sich die selbsternannten Vermittler*innen angeblich in Österreich gesellschaftlich richtiger und anerkannter Werte bewegen, liefert u.a. ein Blick auf die Liste der geladenen Referent_innen bzw. wird durch folgendes Zitat verdeutlicht:
“Willst du morgen herrschen, musst du heute Begriffe klären. Du musst die Begriffe selbst festlegen, denn das ist die höchste Form der Herrschaft, dass du den Anderen sagst, was sie denken sollen, indem du ihnen die Begriffe definierst, die sie im Kopf haben. Das ist HERRSCHAFT DURCH WERTESYSTEME” 1 (Christian Stadler).
Darunter u.a. Dr. in Karin Kneissl, ihres Zeichens “Nahostexpertin”, auch bekannt durch ihre Auftritte bei FPÖ – Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer (https://www.youtube.com/watch?v=GqWajzJb9CQ) . Kneissl breitet sich in Interviews auf der rechtsextremen und FPÖ-nahen Medienplattform “Unzensuriert” über angebliche Terrorgefahren in Österreich aus und liefert mit Warnungen vorangeblich “unermesslichen” Zahlen künftiger Migrant_innen aus afrikanischen Ländern inhaltliche Vorlagen für rassistische Hetzartikel. Berührungsängste gegenüber einem bekanntermaßen rechtsextremen Medienformat? Fehlanzeige!
Am Symposium präsentierte sie Fotos aus der Zeit zwischen den späten 60ern und Anfang der 80er Jahre aus Afghanistan und trauerte sichtlich darum, als Europäerin heute nicht mehr mit legerem Strandkleid bekleidet durch Afghanistan radeln zu können. Dann erschien ein weiteres Foto aus dem Jahre 2015, darauf zu sehen waren verschleierte Frauen, die irgendwo in der Wüste picknickten. Kein Wort über die Zeit dazwischen. Kein Wort darüber, dass der Krieg eine Gesellschaft „in die Steinzeit“ zurückgebombt hat. Kein Wort über die imperiale
Mittäter_innenschaft. Sie scheute nicht davor zurück, sich verschwörungstheoretischer Untergangszenarien zu bedienen, als sie begann davon zu sprechen, dass „junge, gewaltbereite Männer sich auf den Weg nach Europa machen“.
Kneissl scheint neuerdings auch Sprachexpertin zu sein – ihrer Aussage zufolge gäbe es im Arabischen nämlich kein Futur. Da hat jemand im Sprachunterricht wohl nicht aufgepasst, denn im Arabischen gibt es ein Wort (sawfa/)سوف, das ausschließlich für die Bildung des Futur I sowie des Futur II verwendet wird. Dieses Wort bzw. dieser Partikel wird vor das flektierte Präsensverb gestellt und bildet in dieser Konstruktion eindeutig das Futur. Das Futur II wird mittels dieses Partikels sowie dem Hilfsverb sein und dem flektierten Präsens gebildet. Beispiele: Futur I: سوف
اكتب Ich werde schreiben. Futur II: رأيته يكون سوف Ich werde ihn gesehen haben.
Dieses vermeintlich fehlende Futur hat Kneissl dann für die wenig zukunftsorienterte, gott- und schicksalsergebene Mentalität arabischer Menschen verantwortlich gemacht. Eine den Prinzipien wissenschaftlicher Redlichkeit verpflichtete Argumentationslinie sieht anders aus.
Als erster Keynotes – Redner sprach der Rechtsphilosoph Christian Stadler von der Uni Wien. Selbst bekennt er sich nach eigenen Worten als glühender Paneuropäer. Zusätzlich noch ein Militärstratege, der nun unter Kurz in den Expert_innenrat für Integration geholt wurde. Stadler wurde als Redner zum Thema „Bedeutung der Wertevermittlung“ eingeladen. Es handelt sich um jenen Mann, der im Jahr 2011 2 im Auftrag des Integrationsstaatssekretariats zur Ausarbeitung des Themas „Rechtsstaatlichkeit und Werte“ beauftragt worden war, zu erforschen „was denn österreichische Werte seien“ 3 . Das Produkt davon war die Rot-Weiß-Rot- Fibel, die auch als Grundlage für die Veränderungen im Staatsbürgerschaftsgesetz (2013) herangezogen wurde. Der Staatsbürgerschaftstest wurde auf Basis der erstellten Fibel um verfassungsrechtliche Prinzipien ergänzt, dazu „Erläuterungen zu den jeweilig geltenden Werten“. Stadler spricht davon die Grundlagen der österreichischen Verfassung als „Wertegrundlage“ zu nehmen, obwohl die österreichische Verfassung keinen Grundwertekatalog, wie in anderen Staaten existierend, beinhaltet. Interessanterweise gibt es nicht einmal für Herkunftsösterreicher_innen ein Regelfach um diese Inhalte ausreichend zu bearbeiten. Nicht nur müssen Migrant_innen und Menschen mit Fluchterfahrung Wertekurse belegen; erwartet wird von sogenannten Drittstaatsangehörigen nun auch, im Rahmen der Integrationsvereinbarung Werteprüfungen abzulegen, die an ihren
Aufenthaltsstatus gebunden sind.
Stadler fände es nach eigenen Aussagen (Vortrag zu Polemologie an der ÖMZ (Österreichische Militärische Zeitschrift) – Strategiekonferenz) fein „wenn Europa mal den politischen Zweck äußern würde, die europäische Peripherie zu stabilisieren und den so genannten Feuergürtel, der sich um Europa aufgetan hat, abzudämpfen. (..) Wir wollen’s einfach wieder schön ruhig haben. Daher müssen wir diesen Ring befrieden.“ Weiters äußert er sich zum Begriff „Fluchtursachenbekämpfung“ folgendermaßen: „das kann alles sein, das kann auch eine große
Attacke sein – auch das ist eine Fluchtursachenbekämpfung“.
1
https://www.youtube.com/watch?v=JH1va7SgTAE (Stadler auf der ÖMZ-Strategiekonferenz), [Zugriff am
23.10.2017]
2
http://diepresse.com/home/innenpolitik/675591/Integration_Role-Models-sollen-Schueler-motivieren [Zugriff am
23.10.17
3
http://derstandard.at/1363711412017/Der-Mann-der-Zuwanderern-Oesterreichs-Werte-erklaert [Zugriff am 23.10.17]Stellungnahme der IG DaZDaFBasisbildung
Wien, 23.10.2017
Ein Schritt vor, zwei zurück?
Konkrete Kritik an einer Werte-Lehrwerks-Beilage zur Wertevermittlung des Lehrwerkes Pluspunkt Deutsch > Österreich, A1 sowie generell an Werteprüfungen.
Als Kursleiterin vermittle ich Sprache und immer auch landeskundliches Wissen und Gepflogenheiten. Dafür benutze ich Material für Landeskunde und Orientierungswissen sowie Erlebnisse und Erfahrungen aus meinem eigenen Alltag. Wenn nun eine Werteprüfung nach den Vorgaben der Integrationsvereinbarung stattfinden soll, hat dies Auswirkungen für mich als Kursleiterin. Ich muss die Teilnehmer/innen meiner Kurse auf diese vorgeschriebenen Werte hin für die Prüfung vorbereiten.
Das Dilemma ist, dass diese Werte aus antiquierten Knigge-Regeln der 60er Jahre stammen, die Welt sich jedoch in demokratisierender Weise verändert hat hin zu sozialer Gerechtigkeit, gleichen Bildungschancen und der Gleichberechtigung von Mann und Frau, etc.
Den Höflichkeitskonventionen aus den Werteheften des Lehrwerks Pluspunkt Deutsch> Österreich (Lektion 1, S.4) zufolge, müsste ich meinen Kursteilnehmer/innen erklären, dass es falsch ist, wenn eine Frau den Mann zuerst grüßt oder zuerst verabschiedet. Denn der Mann muss zuerst die Frau grüßen und verabschieden. Und auch, dass Untergebene den/ die hierarchisch Höherstehende zuerst begrüßen (Mitarbeiter grüßt Chef zuerst, Pluspunkt Deutsch> Österreich, S.4). Dies erklärt das Gebot einer Höflichkeit, die unabhängig von Geschlecht und Statuts empfangen und geleistet werden sollte, für ungültig. Ein Gebot, das hart erarbeitete Errungenschaft der demokratischen, egalitären und dehierarchisierenden Gesellschaft unserer Zeit ist.
In Lektion 2 soll aufgezeigt werden, dass Frauen berufliche Gleichberechtigung widerfährt und sie auch Führungspositionen in Österreich bekleiden. Ein vorbildlicher Ansatz also, wenn da nicht die Hoteldirektorin mit österreichischem Namen, Sandra Schmid, und hierarchisch untergeordneten Küchengehilfen und das Zimmermädchen mit ausländischen Namen, Ali und Irena Mezoud, wären – in dieser Dichotomie allerdings können sich Migrant/innen allenfalls von Hilfsarbeitern zu Facharbeiter/innen hocharbeiten – Führungsetagen besetzen Österreicher/innen. Was wohlwollend als fortschrittliche Darstellung von beruflicher Chancengleichheit für Frauen gemeint war, liest sich im lehrwerksbegleitenden Werteheft als rückschrittliche Stereotypisierung von Arbeitshierarchien im Kontext von Herkunft.
Für die Lektion 4+5 wünschte ich mir, dass alleinerziehende Mütter und Väter, wie es auch der österreichische Bundeskanzler einmal war, in den heilen Familiendarstellungen einen Platz fänden und nicht komplett ausgelassen würden.
Es gibt auch durchaus sinnvolle Punkte in diesem Werteheft, bspw. den Themenpunkt Freiwilliges soziales Engagement. Diesbezüglich konnte ich bei einem Teilnehmer Interesse wecken, sich bei der freiwilligen Feuerwehr zu beteiligen. Leider scheiterte das ganze an einem fehlenden Link in diesem Heft, der Kontaktdaten hergibt.
Unterschreiben Kursleiter/innen einmal so ein Arbeitsvertrag mit ÖIF zertifizierten Deutschinstituten, hat dies zur Folge, dass man sich verpflichtet Werteschulungen begleitend zum ÖIF-Lehrwerk durchzuführen. Dies wird in unangekündigten Besuchen von ÖIF-Mitarbeiter/innen kontrolliert. Vor allem wird in den Kursdokumentationen auf die regelmäßigen Werte-Einheiten hin gesucht.
Werteprüfungen erinnern an Zeugnisse über eine „anständige“ Lebensweise sowie die Kenntnis der katholischen Glaubenslehre, die die Bevölkerungsgruppe der Roma 1773 nachweisen mussten
Insgesamt erinnert ein Abprüfen von Werten an die vierte von Maria Theresia eingeführte Verordnung zur Assimilierungspolitik der Bevölkerungsgruppe der Roma von 1773: Man verbot ihnen untereinander zu heiraten und die eigene Sprache zu sprechen. Für die Heiratserlaubnis von Mischehen mussten Zeugnisse über eine „anständige“ Lebensweise sowie die Kenntnis der katholischen Glaubenslehre nachgewiesen werden1. Maria Theresias Nachfolger, Joseph II (1780-1790) verordnetet sogar für die Verwendung der „Zigeunersprache“ 24 Stockschläge.
Anders liest sich das von Kaiser Franz Joseph I. unterzeichnete Staatsgrundgesetz, das zur Entstehung der Doppelmonarchie „Österreich-Ungarn“ 1867 führte und von dem sich der ÖIF 2017 eine Scheibe abschneiden kann. Der Artikel 19, der von sprachenpolitischer Relevanz ist, ist so formuliert, dass sich darin nicht nur eine tolerante Wertschätzung gegenüber den verschiedenen Sprachen und ihren Sprecher/innen abzeichnet, sondern auch, besonders unter Punkt 3, eine Selbstbestimmung ablesen lässt.
[1] Alle Volksstämme des Staates sind gleichberechtigt, und jeder Volksstamm hat ein unverletzliches Recht auf Wahrung und Pflege seiner Nationalität und Sprache.
[2] Die Gleichberechtigung aller landesüblichen Sprachen in Schule, Amt und öffentlichem Leben wird vom Staate anerkannt.
[3] In den Ländern, in welchen mehrerer Volksstämme wohnen, sollen die öffentlichen Unterrichtsanstalten derart eingerichtet sein, dass ohne Anwendung eines Zwanges zur Erlernung einer zweiten Landessprache jeder dieser Volksstämme die erforderlichen Mittel zur Ausbildung in seiner Sprache erhält.2
Manchmal kann eben Geschichte auch fortschrittlicher sein als die Gegenwart – ein Schritt vor, zwei zurück!
1 http://rombase.uni-graz.at//cgi-bin/artframe.pl?src=data/hist/modern/maria.de.xml
2 Zitat aus https://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/Erv/ERV_1867_142/ERV_1867_142.pdf
PROTEST von Deutschlehrenden gegen die ÖIF – Monopolstellung!
Nein, danke!
Im Juni wurde ein neues Integrationsgesetz verabschiedet, das weitere Eingriffe in unser Arbeitsfeld vorsieht. Es verpflichtet uns Deutsch-Unterrichtende, mit vorgegebenen Materialien vorgegebene Werte zu lehren und auch zu prüfen!
Uns wird ein Wertekatalog vorgelegt, dessen Inhalt ein Ministerium (BMEIA) definiert und von dem unhinterfragt behauptet wird, er gelte für Österreich. Enthalten sind Verhaltensvorschriften und erzieherische Maßnahmen. Erwartet wird von uns Unterrichtenden, im Auftrag der Regierung mit erhobenem Zeigefinger Anstandswauwau zu sein und Umerziehungsarbeit zu leisten.
Wir wollen uns nicht weiter als Sprach- und Wertepolizist_innen instrumentalisieren lassen und protestieren daher vielstimmig. Was bietet sich daher besser an als das vom ÖIF organisierte Wertesymposium?!
Wir sind Deutschlehrende und wollen kein verlängerter Arm
dieser Politik sein!
Politische Bildung für alle statt Werte-Diktat!
Mach mit beim Protest
mit aktionistischen Interventionen
mit Werte-Prüfung vor Ort, Werter_innen und Entwertung!
Fr., 20. Oktober um 13 Uhr
EURO PLAZA | Am Euro Platz 2, 1120 Wien
Wenn wir unsere Werte wissen wollen,
dann gehen wir ins Labor, aber sicher nicht zum ÖIF!
Solidarität mit Drittstaaten Studierende.
“Stellen Sie sich vor, sie möchten in einem anderen Land studieren. Sie reisen mit einem gültigen Visum ein, besuchen Sprachkurse, um das Maturaniveau B2 zu erreichen. Dann legen Sie vor Ort eine offizielle B2-Prüfung positiv ab und beginnen ihr Studium. Und eines Tages in den Sommerferien teilt Ihnen die Universität, an der Sie studieren, mit, dass Sie ihr Studium im Wintersemester nicht aufnehmen können. Stattdessen müssen Sie zurück nach Hause fahren. Was wie schlecht ausgedacht klingt, ist an der Universität Wien Realität. Es betrifft bis zu 900 Studierende, wenn diese nach derzeitigem Stand “das falsche Diplom” abgelegt haben.” (Kampf der Deutschdiplome, Sebastian Reinfeldt)
Wir haben es versucht mit dem Dialog zu lösen. Mit einem offenen Brief, einer Online-Petition und einer Kooperation mit der ÖH. Leider haben wir weder Feedback vom Magistrat, Uni, noch vom Bundesministerium für Bildung und Verwaltungsgerichtshof bekommen.
Wenn Sie glauben, dass diese Mitteilung zu harsch war und Studierende aus Drittstaaten nicht wie Spielzeuge behandelt werden sollten, dann kommen Sie bitte am 13. und 15. September zum Magistrat 35 (20. Bezirk, Pöchlarnstraße) und unterstützen Sie uns! – Wegen des schlechtes Wetters ist der Protest am Donnerstag abgesagt.
ZIEL:
– Für alle Studierenden, die die ÖSD Prüfung im vorigen akademischen Jahr wegen der Inskription für das Winter Semester 2017/18 bestanden haben, sollte die bestandene ÖSD Prüfung wie bisher als Nachweis genügender Deutschkenntnisse wie für die Uni so auch für das Visum reichen. Die Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs sollte kein zusätzliches Hindernis auf dem Bildungsweg der betroffenen Personen darstellen.
– Meeting mit zuständige MitarbeiterInn von MA35.
Zum online Petition: http://bit.ly/2gXtdhn
Zum offenen Brief: http://bit.ly/2wkHbf8
Zum “Kampf der Deutschdiplome”: http://bit.ly/2gXZ25J
Zum Urteil des VwGH: http://bit.ly/2wSV5JP