Einladung zum institutsübergreifenden Vernetzungstreffen von Kursleiter_innen der Basisbildung, DaF, DaZ

Einladung zum institutsübergreifenden Vernetzungstreffen von Kursleiter_innen der Basisbildung, DaF, DaZ zur Planung einer Kundgebung (oder Demonstration) gegen die geplanten Veränderungen im Asylgesetz.

Treffen: Freitag, 4.12 um 15 Uhr im Amerlinghaus im Raum 3 (1070 Wien, Stiftg.8)

Zusätzlich zu der Stellungnahme, die von der „IG Arbeitsbedingungen Basisbildung, DaF, DaZ“ verfasst wurde, berufen wir ein offenes Treffen ein um weitere Schritte in der Vorgehensweise gegen das geplante Asylgesetz zu besprechen.
Wir freuen uns über ein zahlreiches Erscheinen von Euch!
Wenn ihr euch an einer gemeinsamen Aktion (Momentan gibt es den Vorschlag eine Demo oder Kundgebung zu organisieren) beteiligen wollt z.B in Form eines Redebeitrags, den Aufruf unterstützen/ unterzeichnen wollt, an eurem Arbeitsplatz mobilisieren wollt, aber nicht zum Treffen kommen könnt, schreibt uns bitte ein Email an: DaFDaZSolidaritaet@gmail.com
Aktuelle Infos siehe auch auf Facebook: https://www.facebook.com/IG-Arbeitsbedingungen-DAZ-Basisbildung-Organisierung-gegen-Ausbeutung-1546666705592369/?fref=nf

oder Homepage: http://igdazdafbasisbildung.noblogs.org/post/author/igdazdaf/

Stellungnahme der IG DaZ/DaF/Basisbildung siehe auch auf Facebook

und als pdf: Stellungnahme IG DaF DaZ Basisbildung zum Asylgesetz

Kundgebung/ Demonstration von Unterrichtenden der Basisbildung, DaF, DaZ gegen die geplanten Verschärfungen im Asylgesetz

In Solidarität mit allen Geflüchteten gegen rassistische Gesetze in Österreich und EU – weit!

Recht auf Bildung und Sprachen lernen für alle statt Diskriminierung und Ausschluss!

Datum: in den nächsten 2 Wochen ab 17? Uhr, Minoritenplatz vor dem österreichischen Innenminsterium (U3 Herrengasse)

Als Unterrichtende im Bereich DaF/DaZ (Deutsch als Fremd- bzw. Zweitsprache) rufen wir auf zum Protest gegen die geplanten Verschärfungen im Asylgesetz.

Die geplanten Asylgesetzverschärfungen sehen neue Hürden beim Familiennachzug vor, sowie die zeitliche Begrenzung des Asylstatus für anerkannte Asylsuchende. Gleichzeitig begleitet ein rassistisch geführter „Werte“diskurs die Angriffe auf die Rechte von Migrant_innen und Geflüchteten.

Viele der Kursteilnehmer_innen, mit denen wir als DaF/DaZ-Unterrichtende in unseren Kursen tagtäglich zu tun haben, sind vom geplanten „Asyl auf Zeit“ direkt betroffen: Zum einen die Menschen, die nach einer positiven Asylanerkennung mit Förderung durch den ÖIF (Österreichischen Integrationsfonds) Deutsch-Integrationskurse besuchen. Zum anderen diejenigen, die sich noch im laufenden Asylverfahren befinden und zumeist über ermäßigte Kursplätze an DaF/DaZ-Kursen teilnehmen können, die sonst für sie unbezahlbar wären.

Die Situation für DaZ – Unterrichtende und für (potentielle) Kursteilnehmer_innen ist prekär. Die Realität, die wir als Kursleiter_innen erleben, zeigt, dass viel mehr Geflüchtete, als aktuell Zugang haben, gerne Deutschkurse machen würden, ihnen aber der Zugang zu leistbaren Angeboten oftmals verwehrt wird.

Wir fordern mehr subventionierte Deutschkurse, mehr Möglichkeiten und Förderungen auch für Frauen- und Jugendkurse sowie das Recht auf Kostenübernahme für Deutschkurse durch staatliche Träger für Menschen im laufenden Asylverfahren. Das mangelhafte Angebot an staatlich subventionierten Deutschkursen begünstigt, dass private Institute hohe Kursgebühren verlangen und sie Kursleiter_innen schlecht entlohnen, wobei teure Kurse für viele Geflüchtete und andere mit geringem Einkommen nicht leistbar sind. Spracherwerb wird so zu einer Klassenfrage.
Zwar bieten zahlreiche solidarische Initiativen, die kostenlose Deutschkurse an. Unbezahlte Arbeit, oft bis zum Burnout, ist jedoch keine akzeptable Lösung, wenn der Staat sich weigert, Gelder für angemessen entlohnte Kurse locker zu machen. Wir sollten uns nicht damit zufrieden geben, wenn soziale Verantwortung, auch im Bereich Bildung und Spracherwerb, entsprechend dem neoliberalen Paradigma, auf ehrenamtliches, zivilgesellschaftliches Engagement abgewälzt wird.

Die von Minister Kurz geforderten „Werte“kurse für anerkannte Geflüchtete lehnen wir ab. Die Androhung der Kürzung von Sozialleistungen (Mindestsicherung) bei Nicht- Teilnahme dieser geplanten Zwangsmaßnahme stellt eine ökonomische Erpressung für Betroffene dar. Als Deutschkursleiter_innen verweigern wir uns der von der Regierung vorgeschlagenen „Werte“vermittlung im Bereich des Deutschunterrichts. Wir sind nicht die verlängerte Instanz repressiver staatlicher Integrationspolitik und deren eurozentristischer Wertevorstellungen. Zwangsverpflichtung zu „Wertekursen“ entmündigt Menschen und konstruiert in kolonialrassistischer Tradition das Bild vermeintlicher kultureller und ethischer Überlegenheit europäischer Gesellschaften gegenüber „den Anderen“.

Wir rufen alle Kursleiter_innen und Kursteilnehmer_innen an den verschiedenen Institutionen, Instituten und aus selbstorganisierten Initiativen auf, gemeinsam gegen die rassistische Asylgesetznovelle auf die Straße zu gehen.

Wir fordern:

 

  • Rücknahme aller geplanten Asylgesetzverschärfungen. Keine zeitliche Befristung des Asylstatus. Recht auf Familiennachzug ohne Hürden und Ausschlusskriterien.
  • Für einen sofortigen Abschiebestopp!
  • Recht auf Zugang zu freiwilligem Spracherwerb für alle, anstatt diskriminierende repressive „Integrations“zwänge, für Migrant_innen
  • Für legale und sichere Fluchtwege – Keine Kriminalisierung von Fluchthelfer_innen
  • Mehr staatlich subventionierte Deutsch und Alphabetisierungskurse, die von den Kursteilnehmer_innen auf freiwilliger Basis besucht werden können. Lernen ohne Zwang und Prüfungsdruck
  • Deutsch lernen“ als Freiwilligkeit ohne Druck und Zwang um sich hier unabhängig bewegen zu können, insbesondere die Förderung der Eigenständigkeit von Frauen finden wir neben einer Verbesserung unserer prekären Arbeitsbedingungen unabdingbar!
  • Recht für Menschen im Asylverfahren und Menschen ohne Aufenthaltsstatus auf Zugang zu geförderten Sprachkursen und zu allen Bildungseinrichtungen – Keine Zugangsbeschränkung bei Schule, Ausbildung und Studium durch Aufenthaltsstatus
  • Für eine unabhängige Rechtsberatung!
  • Das unverzügliche Bereitstellen von angemessenem und leistbaren Wohnraum!

Gleiche Rechte für ALLE!